Workshop Qualitätssicherung und Untersuchung von Speisefetten und -ölen

70 Jahre DGF Einheitsmethoden

18.03.2021, ONLINE - ZOOM Meeting

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Vor siebzig Jahren, im Jahr 1950, begann die Deutsche Gesellschaft für Fettwissenschaft (DGF) die Arbeiten der Wissenschaftlichen Zentralstelle für Oel- und Fettforschung (Wizoeff) zur Prüfung neuer Analysenverfahren fortzusetzen, die durch den Krieg unterbrochen worden waren. Ziel dieser Arbeiten war es, „die vielgestaltigen Methoden (im Bereich Fette und Öle) zu prüfen und die besten als Einheitsmethoden, für alle Untersucher verbindlich, festzulegen“, um sie dann in Form eines Ringbuches als Deutsche Einheitsmethoden zur Untersuchung von Fetten, Fettprodukten und verwandten Stoffen zu veröffentlichen. Vorgänger dieser Fachgruppe war die Fachgruppe Kennzahlen und Analyse, die den Grundstein für die heutigen DGF-Einheitsmethoden legte und deren langjähriger Vorsitzender Dr. Georg Greitmann, Direktor der van den Bergh‘s Margarinewerke in Kleve, war.

Später, im Jahr 1982, haben sich die Sektion I der Fachgruppe Analyse und Einheitsmethoden der DGF und der Arbeitsausschuss Fette des Normenausschusses Lebensmittel und landwirtschaftliche Produkte (NAL) im DIN zum Gemeinschaftsausschuss von DIN und DGF für die Analytik von Fetten, Ölen, Fettprodukten, verwandten Stoffen und Rohstoffen (GA Fett) zusammengeschlossen. Dadurch wurde erreicht, dass für die Mitarbeit an den internationalen und später auch europäischen Normungsvorhaben eine sachverständige und kompetente Arbeitsgruppe zur Verfügung steht, unnötige Doppelarbeit bei der Erarbeitung von Normen vermieden und die Koordination der ISO- und CEN-Aktivitäten weiter verbessert wird. Gleichzeitig bildet der Gemeinschaftsausschuss eine Arbeitsgruppe im Sinne des § 64 LFGB.

Heute umfassen die Einheitsmethoden sieben Abteilungen, die sich mit Fett-Rohstoffen wie Ölsaaten, -früchten und -kuchen, den Produkten Öle und Fette sowie den Nebenprodukten (z.B. Schrote) beschäftigten. Beschrieben sind Prüfungen auf Haupt- und Nebenprodukte, physikalische Prüfungen und Kennzahlen. Dabei haben die Anforderungen an diese Methoden in den letzten Jahren immer weiter zugenommen, sei es hinsichtlich von Umwelt- oder Gesundheitsaspekten, aber auch in Bezug auf die methodischen Anforderungen. Daher sind eine ständige Überarbeitung und Anpassung der Methoden dringend notwendig, was sich in der Vielzahl der neuen Lieferungen widerspiegelt. Darüber hinaus hat sich der GAFett als eine treibende Kraft bei der Entwicklung von international verfügbaren Methoden, die von der International Organization for Standardization (ISO) bearbeitet und veröffentlicht werden, etabliert.

Ziel des Workshops ist es, die heutige Bedeutung der Einheitsmethoden der DGF für die Qualitätssicherung und die Untersuchung von Speisefetten und -ölen herauszustellen und diese in den Kontext der nationalen und internationalen Normung von Methoden zu stellen. Dabei werden wichtige Aspekte wie die Bedeutung der Messunsicherheit von Methoden ebenso berücksichtigt, wie die Laborvergleichsuntersuchungen, die von der DGF seit vielen Jahren organisiert und durchgeführt werden. Darüber hinaus werden auch die Erwartungen der Deutschen Akkreditierungsstelle an Prüflabore, die Anforderungen an Eignungsprüfungen sowie die zukünftigen Herausforderungen in der Analytik von Fetten und Ölen auf dem Workshop diskutiert. Der letzte Teil des Workshops beschäftigt sich mit der Beurteilung von Prüfergebnissen anhand der Leitsätze für Speisefette und Speiseöle aus der Sicht der Untersuchungseinrichtungen und der Industrie. Durch die verschiedenen Themen des Workshops wird der Bogen von der Messung bis hin zur Interpretation der Ergebnisse gespannt.

Der Workshop richtet sich an alle Personen, die in ihrer täglichen Arbeit mit den Einheitsmethoden der DGF für Speisefette und -öle zu tun haben, diese anwenden und ihre Ergebnisse interpretieren müssen. Darüber hinaus bietet der Workshop eine wunderbare Plattform zum Austausch zwischen allen, deren tägliches Handwerkszeug die Einheitsmethoden sind und die sich den Herausforderungen der Interpretation von Analysenergebnissen stellen müssen. Hier bietet der Workshop eine hervorragende Möglichkeit, sich mit Referenten und Teilnehmern auszutauschen, um mit den neuen Erkenntnissen die tägliche Arbeit zu erleichtern und zu verbessern.

Wir freuen uns, Sie virtuell begrüßen zu können!

Torben Küchler, Eurofins, Hamburg

Bertrand Matthäus, Max Rubner-Institut, Detmold